Schon damals vermutete man, dass sich der Hauptgang aus ein weitverzweigtes Netz von Gängen in den Berg hinein zieht. Doch genauere Angaben über das Aussehen im Innern der Höhle, Größe bzw. Höhe etc. blieben bis in die Neuzeit unbekannt. Beim Bau der Sülztalbahn wurde in der Höhle vorübergehend Sprengstoff gelagert, und im Zweiten Weltkrieg diente der Höhleneingang als Luftschutzstollen.
Penibel erforscht wurde die Höhle in den Jahren 2001 / 2002 durch ein Höhlenforscherteam unter dem Vorsitzenden Stefan Voigt. Damals wurde die Höhle genau erforscht und vermessen, und seitdem kann die Größe und Ausdehnung exakt beschrieben werden. Die begehbare Ganglänge beträgt 101 Meter.
(Fotos: von Stefan Voigt und Stefan Kunze)
Ein Besuch in der Unterwelt
Heute ist die Höhle bis auf eine kleine 50 x 50 cm grosse Eisentüre verschlossen. Dieser Schritt war notwendig, weil die Höhle als Ablageplatz für Bauschutt und Müll zweckentfremdet worden war. Wenn man mit Hilfe der Höhlenforscher die Höhle betreten will, muss man zunächst durch den kleinen Durchlass reinkriechen. Die Luft ist erstaunlich frisch. Im vorderen Bereich haben die ehrenamtlichen Höhlenforscher des Arbeitskreises Kluterthöhle Ennepetal das Geröll entfernt und den Boden gestampft. Im hinteren Bereich muss der Besucher über herabgefallene Felsbrocken klettern. An manchen Stellen ist die Decke glatt wie eine verputzte Wand. "Das ist Schiefer" sagt Höhlenforscher Voigt. An anderen Stellen kann man Rippelmarken erkennen, also versteinerten Sandboden. "Hier war früher Meerboden". Durch die Gebirgshebung ist die Schicht nun nicht mehr waagerecht wie im Meer, sondern fast senkrecht an der Höhlenwand. Immer wieder zweigen kleine Gänge seitlich ab.
Höhlen faszinieren die Menschen von je her. Mal vermuteten die Menschen darin Eingänge in andere Welten, mal galten sie als Wohnstätten mysteriöser Wesen.
Im Sauerland gibt es z.B. zahlreiche Teufelslöcher, und im Bergischen Land zählt man insgesamt fünf Zwergenhöhlen. Die Menschen in früherer Zeit konnten sich nicht erklären wie Höhlen entstanden sind, daher ist deren sagenhafte Namensgebung zu erklären.
Hinweis: Eine detailgenaue Zeichnung der Zwergenhöhle von Obersteeg gibt es erst seit dem Jahre 2001 / 2002. (siehe hierzu nachfolgend die besagte Zeichnung)