Genaue Angaben über das "Alte Zollhaus" gibt es scheinbar nicht. Bezogen auf die Jahreszahl seiner Erbauung im Jahre 1675, zählt das Gebäude zu den ältesten Fachwerkbauten der Stadt Overath.
Seinen Namen hat es erhalten, weil sich dort eine Landzollstation zwischen den bergischen Ämtern Porz und Steinbach befunden hat.
Einst war die Strasse die am Zollhaus vorbei führte eine wichtigste Handelstrasse vom Kölner Raum zum Siegerland.
In früherer Zeit, gab es an der vorbei fließenden Sülz noch keine Brücke. Eine Furt durch den Fluss (eine Stelle im Flussbett, die für den Übergang geeignet war.)
Eine Holzbrücke, die dann später über den Fluss gebaut worden war, wurde oft durch Hochwasser beschädigt oder zerstört. Dann wurde um das Jahr 1586 eine erste Steinbrücke über die Sülz gebaut, die im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erneuert und erweitert wurde.
Ob nun an einer Zollschranke nahe bei der Brücke, oder direkt am Alten Zollhaus der Brückenzoll erhoben wurde, darüber gibt es mehrere Deutungen.
Auf das hier direkt am Alten Zollhaus der Brückenzoll erhoben wurde, deutet der Laubenvorbau hin, der aus jener Zeit stammen dürfte, vorallem weil die Fenster gezielt auf Strasse und die Brücke gerichtet waren.
Unter dem Laubenvorbau befand sich früher auch die breite Holztür des stattlichen Baus mit zwei Stockwerken und einem hohen zweiteiligen Speicher. Geschichtlich betrachtet war die ganze Anlage mit Sicherheit ein bedeutendes Bauergut.
Neben dem eigentliche Alten Zollhaus liegen noch etwas abseits gelegene Nebengebäude (ehemalige Stallungen etc.)
Anfang der 1990er Jahren brannte das Alte Zollhaus teilweise ab, wurde dann aber wieder aufgebaut und saniert.
Aus dem einstigen landwirtschaftlich genutzten Pachthof wurden zwischenzeitlich Räumlichkeiten für Veranstaltungen jeglicher Art geschaffen, denn heute werden sowohl Hauptgebäude wie auch die Nebengebäude als Restaurant unterschiedlich genutzt.