Steinenbrück Ort

 

Ein Versuch die Geschichte von Steinenbrück zu verstehen

 

Ein Gründungsdatum für diesen Ort, der vermutlich schon viele Jahrhunderte lang schon vorher als kleine Ansiedlung von Menschen bewohnt wurde, ein solches Gründungsdatum ist nicht bekannt.

Es waren eine Abfolge von verschiedenen Ereignissen die nacheinander oder auch gleichzeitig den Ort wachsen ließen. So zum Beispiel:

 

a) Die Lage an einer alten Handelstrasse

 

Schon im Mittelalter lag Steinenbrück im Bereich eines vielgenutzten Wegenetzes, auch alte Handelsstrasse genannt. Eine urkundliche Erwähnung dieser Handelstrasse wird bereits 1386 in den Geschichtsbüchern erwähnt.

Dieser alte Handelsweg führte aus dem Kölner Raum über die Brüderstrasse, durch Untereschbach und Steinenbrück bis ins Siegerland. Genau an der Ortsgrenze der Ortschaften Untereschbach und Steinenbrück fließt ein Grenzfluss, die Sülz. Und dieser Fluss galt es zu überwinden.

 

b) Die Steinbrücke in Altenbrück bei Steinenbrück

 

Die hier genannte alte Handelsstrasse führte über eine Steinbrücke die um das Jahr 1586 über den Flusslauf der Sülz errichtet worden war. Besonders erwähnenswert ist dabei die Tatsache das die frühere Wegeverbindung als Furt durch das Flussbett der Sülz führte, (was bei Hochwasser kaum möglich war)

Die neugeschaffene Steinbrücke hat dann offensichtlich den Ortsnamen geprägt:

 

                          Steinbrücke - Steinenbrück

 

c) Der Erzbergbau

 

Bereits im Hochmittelalter schürfte man in der gesamten Umgebung von Steinenbrück u.a. nach Blei. Dieses Metall wurde dringend beim Bau des Kölner und des Altenberger Doms benötigt.

Durch die verstärkte Bergbautätigkeit (19.Jh.) auf dem nahen Lüderich kam es zu einem starken Anstieg von Neusiedlern, die beim nahen Bergwerk Arbeit fanden. Unter diesen Bergleuten und deren Familien fühlten sich viele der katholischen Kirche zugehörig.

So entstand schon bald der Wunsch in Steinenbrück eine Kirche zu errichten. In Anlehnung an die Schutzpatronin der Bergleute, der "Heiligen Barbara" sollte diese Kirche später den Namen der Schutzpatronin tragen.

 

d) Die Pfarrkirche St. Barbara

 

Schon recht bald (1905) hatte sich in Steinenbrück ein Kirchbauverein gegründet. Die Spenden flossen reichlich. Bereits im Jahre 1913 waren 32 000 Mark angespart. Die AG des Altenbergs (Besitzer der Grube Lüderich) stifteten das Grundstück und

10 000 Franken. Mit einem weiteren Zuschuss des Erzbischöflichen Generalvikariats in Köln rüchte der Kirchbau näher.

Am 1. Mai 1914 konnte der Grundstein für das neuromanische Gotteshaus durch Dechant Schlenkert aus Overath gelegt werden. Nach den Plänen des Bonner Architekten Jakob Stumpf entstand die dreischiffige Kirche aus bergischer Grauwacke und unter tatkräftiger Mithilfe vieler Gläubigen.

 

Ein Vierteljahr nach Baubeginn brach der erste Weltkrieg aus und beeinträchtigte den Kirchbau durch Mangel an Bauleuten und Baustoffen. Und so entstand schließlich das Gotteshaus aber zunächst noch ohne den geplanten Kirchturm.

Das Zinkblech für das Kirchendach - in dieser Kriegszeit ein äußerst knapper Rohstoff - wurde von der AG des Altenbergs gestiftet.

Am 2. April 1916 wurde die Kirche durch Dechant Schlenkert eingeweiht.

 

Erst viele Jahre später im Jahre 1963 wurde der Kirchturm nach Plänen des Steinenbrücker Architekten Wilhelm Pollen in einer Kombination von Grauwacke und Sichtbeton errichtet.

 

Zu erwähnen sei hier noch der Barbarabrunnen auf dem Sülztalplatz, das Barbarakreuz auf dem Lüderich, und an die Mariengrotte in einem alten Luftschutzbunker auf der Bergwerkshalde auf dem Lüderich. (Hinweise hierzu findet der Besucher in verschiedenen Ordnern dieser Homepage.

 

e) Evangelische Friedenskirche in Neichen

 

Bis zum Kriegsende 1945 wohnten im Steinenbrücker Raum nur wenige evangelische Familien. Beispiel: zum Konfirmandenunterricht mussten die Jugendliche jeweils bis nach Hohnrath wandern. (Die evangelischen Christen gehörten bis 1954 zur Kirchengemeinde Hohnrath)

Durch den Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen plante man deshalb im Umland von Steinenbrück einen eigenen Kirchenraum.

So kam es, dass die vom Architekt Peter Paul Smrha entworfene Friedenskirche am 24. Januar 1965 in Dienst genommen wurde.

Der Name "Friedenskirche" nimmt Bezug auf die Gegenreformation (1653) in Schlesien. Die Neichener Presbyter fanden, dass dies auch ein guter Name für ihre neue Kirche sei, für eine evangelische Gemeinde in der Diaspora, also in der konfessionellen Minderheit.

 

 

Mit diesen Anmerkungen habe ich zumindest im Ansatz versucht die Geschichte von Steinenbrück etwas näher zu erläutern.