Siegfried Raimann, Bürgermeister der damaligen Gemeinde Overath ( 1994 - 1999) hatte die zündende Idee, zu Ehren der ehemaligen Bergleute der 1978 stillgelegten Erzgrube das Kreuz als Symbol des Glaubens und Gedenkens zu errichten.
Er, Siegfried Raimann, war ca. 40 Jahre zuvor als junger Mann selbst drei Jahre lang in die Grube eingefahren, bevor er seine berufliche Laufbahn zum Diplom - Bergingenieur, zum Lehrer und Oberstudiendirektor an der Berufschule Bergisch Gladbach begann und sich in der Kommunialpolitik engagierte.
Unter Mithilfe vieler Spender, großzügiger Sponsoren und Bauunternehmen sowie des Architekten und Diplom - Ingenieurs Friedrich Trumba, die ihren Einsatz teilweise unentgeltlich anboten,sowie von Pfarrer Reimund Fischer von der katholischen Pfarrgemeinde St. Barbara in Steinenbrück, der sich spontan engagierte und zu begeistern wusste, wurde das Vorhaben in einer Rekordzeit realisiert.
Im September 1997 wurde das nach der Schutzpatronin der Bergleute, der Hl. Barbara, benannte Monument vom Kölner Weihbischof Klaus Dick geweiht. Er segnete das Kreuz als:
"Zeichen des Heils und der Hoffnung".
Die Marien - Grotte
Luftschutzbunker wurde zum Pilgerort
Einst sollte der Luftschutzbunker auf dem Lüderich den Menschen Schutz vor Fliegerbomben bieten. In den Jahren während des Zweiten Weltkrieges wurde der Luftschutzbunker auf dem Gelände der Grube Lüderich für die Bergwerksmitarbeiter über Tage gebaut. Die Kumpel in den Stollen waren hingegen vorher schon sicher. Viele ältere Anwohner berichteten, dass sie sich ebenfalls in diesen Schutzraum flüchteten. Einen direkten Luftangriff hat es gottdank nicht gegeben.
Nach dem Kriege nutzte die Grubenwehr den Bunker als Übungs- und Trainingsraum. Mit dem Aus für den Erzbergbau am Lüderich 1978 geriet auch der Bunker in Vergessenheit. Auf dem einstigen Gelände des Bergwerks entstand dann der Golfplatz - der Bunker blieb. Kurz vor der Jahrtausendwende sollte der Bunker abgerissen werden, doch der massive Betonbau erwies sich als zu massiv.
Die Initiatorin Ursula Eschbach aus Steinenbrück kannte den alten Luftschutzunker bereits seit Jugendtagen. Während einer langen und schweren Krankheit kam sie auf die Idee von einer Mariengrotte.
Ursula Eschbach wollte zum Marienwallfahrtsort Fatima pilgern als Dankeschön nach überstandener Krankheit. Doch an einem schönen Tag im Sommer 2009 kam ihre Mutter, die schon einige Wallfahrten mitgemacht hatte, plötzlich mit der Nachricht, dass sie für sich und für Tochter Ursula eine Pilgerreise nach MEDJUGORJE (Bosnien - Herzigowina) während der Herbstferien im Oktober angemeldet hatte.
Dem Himmel nah
Dort, in Medjugorje gab es seit dem Jahr 1981 angeblich regelmäßige Marienerscheinungen. Diese Botschaft war auch bis nach Deutschland gedrungen. Offiziell ist Medjugorje von der Katholischen Kirche noch nicht anerkannt, doch seit 2010 hat der Vatikan durch die Kongregation für Glaubenslehre eine internationale Kommission erstellt, die das Phänomen untersuchen soll.
Beim Anstieg auf den dortigen Berg mit dem großen Kreuz an der Spitze kam ihr die Idee, auch in Overath - Steinenbrück eine Zufluchtsstätte einzurichten. Auch auf dem Lüderich steht oben auf dem Berg zum Gedenken an die Bergleute das 15 Meter hohe Barbarakreuz.
Zurück in Deutschland wollte sie ihren Plan in die Tat umsetzen.
"Doch wie richtet man eine Mariengrotte ein?
Der stellvertretender Bürgermeister der Stadt Overath, war begeistert und stellte den Kontakt zu den Eigentümern her. Eine Architektin half bei der Aufstellung eines Maßnahmenkataloges und rasch fanden sich zahlreiche Helfer, die kräftig mit anpackten. Ein Schmied reparierte die schwere Bunkertür, die aus der Fassung gebrochen war. Ein Dachdecker kümmerte sich um das Dach, ein anderer Helfer räumte Erde weg, usw. usw.
Im vorderen Raum des Bunkers befindet sich eine Holzfigur, eine Statue der Heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute. Im hinteren Raum befindet sich ein Bildnis vom "Barmherzigen Jesu". Die Marienstatue steht in einem lichtdurchflutenden Schacht, auch Domschacht genannt, der früher als Notausstieg des Bunkers diente. Das Tageslicht fällt darin senkrecht nach unten. Eine Glasplatte verhindert dass Wasser eindringt.
Die Marienstatue stammt aus dem bosnischen Medjugorje. Statue und Bildnis werden hinter Glas und Gitter vor Vandalismus geschützt. Seit der feierlichen Einsegnung am Sonntag, 1. Mai 2011 wird die Mariengrotte ununterbrochen von vielen Menschen aufgesucht, darunter auch von Mitgliedern anderer Religionen.
Fotos von der Marien - Grotte nach der Fotoserie über das Barbarakreuz.
In einer kleinen Fotofolge möchte ich zunächst über die Vorarbeiten und die Realisierung des Vorhabens für das Barbarakreuz berichten.