Wasserburg Großbernsau

Diese einstige Burg war mit einem Wassergraben umgebener Rittersitz. Solche Rittersitze entstanden in der Regel wie folgt: seit dem 11. Jahrhundert gab es den berittenen Kriegerstand, auch niederer Adel genannt. Die Ritter hatten beim hohen Adel (wie Herzöge, Mark- oder Pfalzgrafen etc.) treu gedient und wurden zum Lohn mit Rittersitz und Rittergütern belehnt und bekamen auch sonst noch weitere Vorrechte wie Steuer- und Zollfreiheit etc.

Alle Rittersitze hatten wie auch Großbernsau größeren Landbesitz, der in vielen Gütern aufgeteilt war. Diese waren wiederum an kleine Pächter weiterverpachtet, die dann die Hälfte ihrer Erzeugnisse an den ritterlichen Eigentümer abzuliefern hatten.

Nach Aktenlage wurde die Burg um 1348 errichtet und bis 1780 bewohnt. Das heute von Efeu umrangte Ruinenteil steht auf einem etwa 900 qm umfassenden Grundstück, das unzugänglich von einem gefüllten Wassergraben umgeben ist.

Bis etwa 1940 bestand die Ruine noch aus dem mächtigen Rest eines Turmes, der damals zum größten Teil einstürzte. Seitdem ist nur noch ein etwa 8 Meter hohes und etwa 8 Meter breites Stück zu sehen; vermutlich handelt es sich um die Außenseite des Turmkamins.

 

 

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Der ehemalige Burghof von Bernsau

 

Die Gegend links und rechts der Strasse zwischen Overath und Vilkerath (B 55 ) war seit dem frühen Mittelalter eine wichtige Bastion der Ritter von Bernsau. Es liegt nahe, dass vom Burghof die zahlreichen Liegenschaften des mächtigen Rittergeschlechtes derer von Bernsau verwaltet wurden.

In einer Auflistung aus dem Jahre 1782 werden dem Gutsbereich rund 544 Morgen Wald zugeschrieben. Hierzu kamen noch die umfangreichen Jagd - und Fischereirechte in Agger und Sülz.

Mit Gewissheit hat sich das Aussehen des Burghofs über die Jahrhunderte durch bauliche Veränderungen immer wieder verändert. Geblieben ist die historische Erkenntnis, dass sich hier über viele Jahrhunderte hinweg ein Teil der Overather Ortsgeschichte abgespielt hat.

Inzwischen musste der Burghof einem schnöden Gewerbegebiet weichen.

 

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 Führung

 

Im Rahmen einer Führung anläßlich des Tages "Expedition Heimat" besuchten am 12.9.2010 interessierte Bürger die mittelalterliche Burgruine Großbernsau zwischen Overath und Vilkerath. Umgeben von einem Wassergraben liegt die Ruine hinter Bäumen verborgen. unweit der Autobahnauffahrt A4.

Mit Gummistiefeln ausgerüstet führte Bürgermeister Andreas Heider, die Besuchergruppe rund um den Wassergraben und über eine provisorische Brücke auf die Insel. Sichtbares Überbleibsel der früheren Burg (14 Jh.) ist ein beranktes und erstaunlich hohes Mauerstück. Im Mauerwerk erkennt man noch die Struktur eines großen eingelassenen Kamins. Wie die Wasserburg einmal ausgesehen hat ist bis heute nicht bekannt. Hier stellt sich unweigerlich die Frage?

Wo mögen die anderen Wände gestanden haben?

Was liegt unter den vielen Erdhügeln?

Wie läßt sich die Burg konservieren und vor weiterem Verfall schützen?

 

Vorausgegangen zu dieser Besichtigungstour hielt Dr. Jens Friedhoff, Historiker aus Limbach einen interessanten und praxisorientierten Vortrag zum Thema: "Wasserburgen im Bergischen Land" Der Historiker hierzu: Die meisten der hiesigen Wasserburgen ständen nicht auf felsigen Untergrund, sondern im sumpfigen Gelände. In etwa 90% der Fälle wurde eine Pfahlrost - Gründung mit zu 6 Metern langen Eichen- und Ulmenpfählen als Fundament gesetzt, darauf eine Steinschüttung und eine Lehmschicht, um die Burg vor dem Absinken zu bewahren.

 

Das Wasser des Wassergrabens hält die Pfähle feucht und stabil. Wird ein Wassergraben trockengelegt, oder sinkt der Grundwasserspiegel troknen die Holzpfähle, werden rissig und instabil, die Burg könnte ihren sicheren Stand verlieren. Auf einer solchen Pfahlkonstruktion könnte auch die Burg Großbernsau erbaut worden sein. ( Nachtrag von W.F. die Wasserburg Großbersau ist auf festem Untergrund errichtet worden.)

 

Dr. Jens Friedhoff empfahl als Schutz vor Feuchtigkeit. sei eine Grasnarbe oben auf der Mauerkante.

Bürgermeister Heider hierzu: Die Burgruine ist seit 2009 im Besitz der Stadt Overath. Geplant seien z.B. das Mauerwerk von Efeu zu befreien und neu zu verfugen. Abstützpfeiler zu setzen, evtl. ein kleines Dach, Grabungsschnitt in dem Erdhügel, Sichtfenster auf der Burgruine schaffen und die Aufstellung von Infotafeln.

 

Lieber Besucher und Betrachter dieser Seite über die einstige Wasserburg Großbernsau.

Die Burgruine ist das älteste profane Bauwerk von Overath. Trotz ihrer langen Historie ist dieses Kleinod der Geschichte nur wenigen Mitbürgern bekannt. Um dies zu ändern, beabsichtigt der Herausgeber dieser Homepage auch in Absprache mit dem Bürgermeister mit kleineren Aktionen, wie z.B. Führungen etc. das Bewustsein für dieser geschichtsträchtigen Anlage in der Bevölkerung zu heben. Wenn Sie Interesse an einer Führung haben wenden Sie sich per Telefon oder Email an Willi Fritzen 02204 / 71177 Email: Willi.Fritzen@t-online.de

 

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Gut Burghof, inzwischen durch ein Gewerbegebiet gleichen Namens ersetzt.

Wasserburg Großbernsau. Dieses Bild erschien im Jahre 1950 in dem Buch "Overath im Wandel" von Franz Becher. Auf der Suche nach historischen Foto fand ich zunächst kein weiteres Motiv. Inzwischen bin ich aber fündig geworden und kann ihnen hier weitere Abbildungen zeigen.

Wasserburg Großbernsau Foto: Kurt Schneider

Wasserburg Großbersau. Im Vordergrund sehen wir noch den Burgturm, der etwa 1940 einstürzte, dahinter den sogenannten Mauerzacken mit dem Kamin. Bild stammt von einem unbekannten Fotograf.

Hier sehen wir die ehemaligen beiden Mauerresten von Großbernsau durch und durch von Efeu bewachsenen. Beide Mauerteile haben ein gemeinsames Fundament. Nachdem der alte Burgturm (rechts) 1940 eingestürtzt war verschwanden die Fundamente des Burgturms nach und nach durch Diebstahl vermutlich für den privaten Hausbau.

Die obige Zeichnung aus einer Jagdkarte von 1789 zeigt das Herrenhaus mit einem eingestüzten Dach. Viele Heimatforscher haben aber Zweifel an der Genauigkeit dieser Zeichnung. Die ehemalige Burgkapelle (links) und das Herrenhaus (Bildmitte) mögen in etwa stimmen. Das Gebäude rechts kann wegen der niedrigen Geschosshöhe nicht stimmen. Der heute noch stehende Mauerzacken mit dem Kamin und der 1940 eingestürzte Burgturm fehlen auf der Zeichnung.

Der sogenannte Mauerzacken der Wasserburg Großbernsau. In der Bildmitte erkennt man deutlich den Kamin. Vermutlich befand sich früher hier einmal der Rittersaal der Burg. Einige Meter links daneben stand früher der Burgturm. Deutlich sichtbar erkennt man noch heute die einzelnen Etagen der Burg. Ebenfalls, heute aber von Efeu überwuchert, zeigt dieser Mauerzacken noch verputzte Wandflächen.

Detail der Bruchsteinmauer des Mauerzackens. Die Wasserburg Großbernsau birgt noch viele Geheimnisse. Lieber Betrachter dieser Bilder, helfen Sie mir bei der Suche nach alten Fotos dieser Wasserburg. Ich bin für jeden Hinweis dankbar. Rufen Sie mich an, oder schreiben Sie mir. Das Ergebnis meiner Nachforschungen sollen später einmal in einem Bildervortrag gezeigt werden. Wir helfen uns dabei gegenseitig. Danke