Begonnen hat es in Heiligenhaus schon sehr früh. In Deutschland tobte der 30jährige Krieg. (1618 -bis 1648) Hier an zwei wichtigen Überlandstrassen gelegen wird schon urkundlich von einem "Heilenhäuschen" berichtet. Es stand unmittelbar an der Strassen- und Wegkreuzung.
Das später in "Heiligenhüschen" umbenannte Gebetshäuschen war in Holzfachwerk erstellt und mit Stroh gedeckt. Zur Pestzeit war es gebaut und man verehrte im Innern ein Bildnis des Hl. Rochus.
Im 17.Jh. war den Bewohnern von Heiligenhaus , aber auch den Pilgern das Gebetshaus zu klein und bot bei schlechten Wetter nur wenig Schutz. Deshalb baute man (wieder an der Wegkreuzung) zur Ehren des Hl. Rochus eine Kapelle, zumal erneut eine Pest ausgebrochen war.
1840 musste diese (erste Kapelle) wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Daraufhin wurde dann aber an anderer Stelle eine neue (die 2. Kapelle) und diese dann mit Bruchsteinen gebaut.
1891 gründete man einen "Rochusverein" (Förderverein) mit dem Wunsch, und dem erhofften Geld eine Kapellenerweiterung zu ermöglichen.
1901 war der Erweiterungsbau 13 Meter lang und 10 Meter breit fertig. Auch eine Orgelbühne mit Orgel wurde installiert. Die erweiterte Kapelle bot nun an Sonn- und Feiertagen allen Gläubigen von Heiligenhaus genügend PLatz. Mit einer selbstbewussten Kirchengemeinde entfaltete sich ein reges gesellschaftliches Leben.
Die Ausstattung des erweiterten Gotteshauses war einfach aber würdig. Förderverein und Wohltäter stifteten die erforderlichen Gewänder, einen Kelch, Schellen, Messbücher, Bänke, Stationen, Statuen etc. etc.
Leider traten am am besagten Fachwerk-Vorbau schon recht bald Baumängel auf, die immer häufiger behoben werden mussten. Aller Wahrscheinlichkeit war das hierfür verwendete Holz "zu frisch" (nicht lange genug gelagert)
1936 wurde eine neue, größere Kirche errichtet. Und der im Jahre 1901 errichtet Fachwerk-Vorbau an der Kapelle, wieder entfernt.
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Das im Jahre 1936 errichtete Gotteshaus hatte ebenfalls bautechnische Mängel, die 1956 (20 Jahre nach seiner Erbauung) eine umfangreiche Reparatur erforderlich machte. Im gesamten Dachstuhl der Kirche war der "Holzbock", so, dass der Dachstuhl einzustürzen drohte. Auch ein mehrmaliges Spritzen des Gebälks brachte keine Besserung. Nachdem durch die schnellwachsende Bevölkerung auch diese Kirche zu klein geworden war, entstand 1967 unter Federführung des Heiligenhauser Pfarrers Michael Schmitz, das Heiligenhauser Pfarrzentrum, mit großer, heller Kirche, Bücherei, Jugendheim und Kegelbahn.
Aus der ehemaligen Kirche von 1936 wurde zunächst ein Pfarrsaal. 1969 begann der Umbau mit dem Abriss des Turmes und mit dem Einbau von Toiletten, Teeküche, Garderobe etc.etc. Für die Kirchengemeinde selbst wie auch die Bevölkerung von Heiligenhaus wurde der neugeschaffene Pfarrsaal eine große Hilfe für kirchliche und weltliche Veranstaltungen.
Doch blicken wir nunmehr auf das letztere, neue Gotteshaus. Am 23.7.1967 erfolgte der 1. Spatenstich, und am 30. 11.1968 die feierliche Einweihung.
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