Marialinden ein Stadtteil von Overath zählt derzeit rund 2400 Einwohnern. Urkundlich erwähnt ist der Ort seit 1515.
Über viele Jahrhunderte hinweg bis in die heutige Zeit ist Marialinden ein Wallfahrtsort. Die Kirche mit den markanten Doppeltürmen ist die Pfarrkirche St. Maria Heimsuchung (erbaut 1897) Sie ist Wallfahrtskirche und Wahrzeichen des Ortes. Die einstige Hauptstrasse wird heute Pilgerstrasse genannt. Das äußere Zeichen der Marienverehrung ist die aus dem Mittelalter stammende Darstellung der Pieta im rechten Seitenschiff der Kirche. Alljährlich in der ersten Woche im Juli wird eine sogenannte "Festoktav" zu Ehren der Gottesmutter gefeiert. Besonders in Notzeiten kamen Tausende nach Marialinden. Sie feiern dann in Gebet und Prozessionen die Hilfe der Gottesmutter in Not und Gefahr.
Zu den Anfängen der Marienverehrung folgendes: Eine Legende besagt, dass in einer hohlen von ehemals sieben Linden ein Gnadenbild gefunden wurde. Nachdem es von dort entfernt wurde, war es am nächsten Tag auf wundersamer Weise wieder in die hohle Linde zurückgekehrt.
Daraufhin wurde an der Stelle der hohlen Linde ein Heiligenhaus und später eine Kapelle errichtet.
Geschichtliches Zeugnis ist der barocke Seitenaltar im linken Seitenschiff der jetzigen Kirche der 1803 aus der früheren Benedektiner - Propstei St. Cyriax in Overath stammt.
Noch bis nach dem 2. Weltkrieg (1939 - 1945) war der Haupterwerbszweig die Landwirtschaft. Heute verdienen die Marialindener Bürger ihren Unterhalt als Pendler in verschiedenen Gewerbe- und Dienstleistungsbereichen im Umland bis nach Köln.
Das "Burgerhaus" in Marialinden
Das Doppelfachwerkhaus auch "Burgerhaus" genannt, ist das älterste Haus von Marialinden.
Ob man von Süden über die aus Siegburg führende Höhenstrasse, oder über die durch den Ortsteil Burg führende alte Brüderstrasse von Köln nach Siegen in der Ort Marialinden gelangt, immer wieder fällt der Blick auf das stattliche Fachwerkhaus (unser Foto) unweit der Kirche. Es war um das Jahr 1671, dass im unmittelbaren Umfeld der einstigen Kapelle nacheinander vier oder fünf Häuser errichtet wurden. Heimatforscher vermuten, dass ermüdete Pilger, Fußgänger und Fuhrleute nach mühevollem Anstieg hier zur Rast einkehrten.
Erbaut wurde das Haus vom einstigen Vorsitzenden des Overather Hofgerichtes, Johann Schwamborn und seiner Frau Ursula Schmitz. Nach einem Erbfall im 18. Jh. wurde das Haus auf zwei verschiedene Parteien aufgeteilt. In dieser Zeit entstand auch der eindrucksvolle Erker. Der Name "Haus Burger" oder "Burgerhaus" bekam das Gebäude nachdem ab 1856 das Wohnhaus des jeweiligen Küsters von Marialinden wurde. Erst nachdem 1989 und 1990 kurz nacheinander die letzten Nachkommen der Burger - Dynastie verstarben, ging das Haus in andere Hände über und beendete eine 130jährige Familiengeschichte. Foto und Text erhielt ich vom neuen Eigentümer Herrn Jörg Poettgen.
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Marialinden gestern und vorgestern